Liebe Mitglieder und Freunde des TAMAT e.V.,
Obzwar unsere Aufmerksamkeit zurzeit noch immer der Virus-Pandemie gilt, sind andere globale Prob-leme damit nicht gelöst. Wie in den Vorjahren betreffen uns die Konflikte in Nordafrika, in der Sahara und im Sahel auch 2021 weiterhin. Vor allem der Konflikt in Mali weitet sich auch geographisch aus und betrifft immer öfter den Westen des Niger. Bewaffnete aus Mali greifen immer wieder die nigrische Armee an, aber töten 2020 auch sechs französische Entwicklungshelfer.
Im weiteren Verlauf des Jahres 2021 gab es weitere derartige Übergriffe, bei denen Sicherheitskräfte und zahlreiche Zivilisten zu Tode kamen. – Ebenso bleibt der Südosten des Landes, an der Grenze zu Nigeria, unruhig. Hier ist der Niger durch Überfälle der Boko Haram Miliz betroffen. Im Norden des Landes jedoch ist die Lage deutlich entspannter. Wir hoffen, dass dies auch in absehbarer Zeit so bleibt.
Dem Krisenherd Sahel gehört also auch im Jahr 2021 erhöhte Aufmerksamkeit. Die EU ist im Nachbar-land Mali an der UN-Mission MINUSMA beteiligt; zudem bildet sie in Mali und Niger Soldaten und Polizisten aus. In beiden Ländern sind etwa 1.500 Bundeswehrsoldaten im Einsatz, ohne dass sich bislang jedoch die Sicherheitslage erkennbar gebessert hätte.
Immer noch besteht im Nachbarland Libyen ein Machtvakuum; weder der IS, noch Al-Qaida oder ihre Ableger wie Boko Haram an Nigers Grenzen zu Nigeria und Tschad, sind besiegt. Diese Konstellation wirkt absehbar und nachhaltig auf Europa und Deutschland; sie prägt die Afrika-Politik der EU in der Sahara und im Sahel.
Nach acht Jahren entwicklungspolitischem Engagement musste TAMAT e.V. Mali aus Sicherheitsgrün-den verlassen, verlagerte sein Einsatzgebiet nach Nord-Niger.
Trotz großer Anstrengungen geht die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Niger nur langsam voran. Wie in den vergangenen Jahren listet die UNO den Niger in ihrem Human Development Index im Jahr 2020 auf dem letzten Rang aller Länder. Auf der anderen Seite ist kaum bekannt, wie anpas-sungsfähig und kreativ die Menschen im Sahara-Sahel sind, um mit ihrer schwierigen Lage umzugehen.
TAMAT e.V. und unser langjähriger nigrischer Partner Salver Africa profitieren von dieser Kreativität, weil wir im stetigen Dialog mit den Menschen vor Ort stehen und ihre Vorschläge so unmittelbar in die Projektarbeit einfließen. Auf diese Weise kommt unsere ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘ tatsächlich bei jenen an, die sie benötigen. Sie arbeiten eng mit uns zusammen, bringen sich selbst motiviert vorwärts. – Deshalb an dieser Stelle ausdrücklicher Dank an alle zukünftigen wie bisherigen Sponsoren, allen voran der VOLKSWAGEN AG!
Auf höchster politischer Ebene in Berlin wird den Konzepten und Projekten unseres Vereins bei der Krisenbewältigung im Sahel hohe Kompetenz zugesprochen. Unsere Arbeit ist anerkannt; unsere Kontakte vor Ort sind geschätzt. Bundesminister Dr. Gerd Müller gibt Bildungs- und Ausbildungsprojekten den Vorrang gegenüber militärischen Optionen; dem können wir aus eigener Erfahrung nur zustimmen.
Zu den laufenden wie zukünftigen Projekten finden Sie detaillierte Informationen unter dem Hauptmenü Unsere Projekte.
Ein besonderer Dank gilt unserem langjährigen lokalen Partner Salver Africa, der sich seit vielen Jahren als Garant für Erfolg vor Ort erweist in dem gemeinsamen Ziel: Schaffung von Frieden und Stabilität durch berufliche Aus- und Fortbildung, sowie durch andere Projekte.
Bitte bleiben Sie neugierig und lesen Sie weiter. Unsere Hilfe braucht auch Ihre Spenden-Hilfe, denn steigende Projektbudgets fordern auch unsere Eigenleistung von 10% bis 25% Eigenanteil; den müssen wir durch Spenden stemmen…!
Unter www.tamat-ev.org ist auch das Video TAMAT 2020 online abrufbar, das unsere Philosophie und unsere Aktivitäten in wenigen Minuten zusammenfasst, wenn auch nicht immer ganz aktuell.
Ihr
Prof. Dr. Georg Klute
Ethnologe, Universität Bayreuth
Vorstandsvorsitzender des TAMAT e.V