Prof. Dr. Georg Klute ist Jahrgang 1952 und bereist Afrika seit über vierzig Jahren; es ist ihm zur zweiten Heimat geworden. Weltweit ist der Ethnologe als einer der erfahrensten Tuareg-Spezialisten geschätzt und gefragt. Der emeritierte Prof. Dr. Georg Klute war Inhaber des Lehrstuhls für die Sozialanthropologie und die Ethnologie Afrikas an der Universität Bayreuth und Tutor an der bekannten französischen Hochschule ENA in Straßburg. Im April 2018 wurde ihm in Anerkennung seiner überragenden Leistungen das Bun-desverdienstkreuz 1. Klasse verliehen.
Nach den Fachstudien der Anthropologie, sowie der Arabistik, Islamwissenschaften und Geographie, promoviert Georg Klute 1990 an der Universität Bayreuth in Ethnologie und habilitiert sich 2002 an der Universität Siegen in Ethnosoziologie und Entwicklungssoziologie. Während seiner Gastprofessuren an den Universitäten Göttingen und Berlin spezialisiert sich Georg Klute auf die ethnische Konfliktforschung in Afrika. Den Lehrstuhl in Bayreuth übernimmt er im Oktober 2003.
Die zahllosen und langen Feldaufenthalte in Afrika prägen vierzig Jahre gelebter Berufserfahrung und außergewöhnlich realitätsnaher Forschungsarbeit. Mit zahlreichen Tuareg verbindet ihn eine persönliche Freundschaft seit 1973. Immer wieder teilt er quasi sein Leben mit ihnen über viele Monate.
Die wissenschaftliche Kompetenz von Prof. Dr. Georg Klute beschränkt sich nicht auf die Nomaden der Sahelzone. Er sammelt auch langjährige Erfahrung als Entwicklungshelfer vor Ort, der sich insbesondere mit ethnischer Konfliktforschung und internationaler Entwicklungszusammenarbeit beschäftigt. Als Berater steht Georg Klute der GTZ bereits 1993 zur Seite (Aussöhnung & Befriedung im Norden Malis).
Auf hochkarätigen Symposien von weltweiter Beachtung zu Entwicklungspolitik und Sicherheitspolitik in Afrika ist der Hochschullehrer als spezialisierter Wissenschaftler und Gastredner von internationalem Rang gefragt.
Unter seinen zahlreichen wissenschaftlichen Fachpublikationen der vergangenen Jahrzehnte finden einige auch breites öffentliches Interesse. Hier seien nur erwähnt: Ein Beitrag zur Anthropologie der Gewalt des Krieges „Tuareg-Aufstand in der Wüste“, 2013. Die Monographie über die Tuareg in Nordmali „Die schwerste Arbeit der Welt. Alltag von Tuareg-Nomaden“ (München 1992), der von ihm (zus. mit H. Hahn) herausgegebene Sammelband „Cultures of Migration. African Perspectives“ (Berlin 2007), sowie der mit A. Bellagamba veröffentlichte Band „Beside the State. Emergent Powers in Contemporary Africa“ (Köln 2008).
Prof. Dr. Georg Klute ist Gründungsmitglied und Vorstandsvorsitzender des gemeinnützigen Vereins TAMAT e.V. Er handelt nach dem Motto: Practise what you preach! und verfolgt seit Jahren erfolgreich eine unkonventionelle und direkte Entwicklungszusammenarbeit im Siedlungsgebiet der Tuareg in Mali und Niger. Nicht zuletzt spricht er auch ihre Sprache: Tamashaq.